Eine Methode zur partizipativen Regelfindung
Im Rahmen des Projektes “Digital in die Zukunft” entwickelt.
Kurzbeschreibung:
Diese Methode eignet sich besonders gut, um mit Jugendlichen (mit und ohne Beeinträchtigung) Regeln für Social Media im digitalen Unterricht zu suchen und zu reflektieren. Die Methode lässt sich an jede beliebige Social Media App anpassen. Sie dient der Prävention von (sexualisierter) Gewalt im Internet.
Durchführung:
Zur Vorbereitung der Methode sollte durch eine (digitale) Befragung der Schüler*innen herausgefunden werden, welche App bei ihnen besonders beliebt ist. Die spezifischen Besonderheiten der App sollten anschließend mit der Klasse besprochen werden. Außerdem sollte den Schüler*innen, die die App noch nicht kennen, das Layout einmal (bspw. in Form von Screenshots) gezeigt werden.
Wenn alle Besonderheiten und Funktionen der App besprochen wurden, wird mit Hilfe eines Whiteboards gesammelt, welche Regeln den Schüler*innen einfallen:
Variante I: Das Whiteboard wird für die Schüler*innen freigegeben und sie können die Regeln die ihnen einfallen direkt auf das Board schreiben. Besonders für schüchterne Schüler*innen, die (in digitalen Schulformaten) ungern Wortbeiträge leisten, ist dies eine Möglichkeit am Unterricht aktiv teilzunehmen.
Variante II: Der/die Lehrer*in bzw. die Leitung der Veranstaltung übernimmt die Federführung und schreibt die Wortbeiträge der Schüler*innen für alle sichtbar auf das Whiteboard. Diese Variante bietet sich vor allem bei Schüler*innen an, die Schwierigkeiten mit dem Schreiben bzw. dem Tippen haben.
Sollten wichtige Regeln (z.B.: Wir beleidigen uns nicht.) fehlen, können auch Sie ergänzende Regeln hinzufügen. Anschließend wird den Jugendlichen die Aufgabe gestellt, die gesammelten Regeln nach Wichtigkeit zu sortieren. Dies geschieht über Abstimmungsverfahren. Das entstandene Whiteboard kann im Anschluss von der Leitung gespeichert und im PDF-Format an alle Schüler*innen gesendet werden. Außerdem kann diese Datei ausgedruckt auch in die Klasse gehangen und von allen Jugendlichen unterschrieben werden. Bei einem Verstoß gegen die Regeln kann dann darauf hingewiesen werden, dass man sich auf diese Regeln geeinigt hatte.
Hinweis: Sollten Sie selbst wenig Erfahrung mit Social Media haben, empfiehlt es sich die Befragung zur App bereits einige Tage vor der Durchführung der Methode zu machen. So können Sie sich in der Zeit zwischen der Befragung und der Durchführung Informationen zur App einholen.
Außerdem sollten Sie sich auch mit der Whiteboard-Funktion des genutzten Tools bereits vorab auseinandersetzen.
Benötigt werden:
- Videokonferenzraum mit Whiteboard-Funktion (z.B. Zoom, Teams, iserv, adobe connect, …)
- Kenntnisse über die spezifische App
Geeignet für:
- die Arbeit mit Jugendlichen mit und ohne Behinderung – lesen und schreiben können ist von Vorteil
- eine Gruppengröße von 5-30 Teilnehmer*innen
- Jugendliche ab 10 Jahren